kunsthalle
wilhelmshaven
28.03.2010 – 30.05.2010

Augentäuschung

Special Effects in der Gegenwartskunst

Reynold Reynolds & Patrick Jolley, Burn, 2002
16-mm-Film übertragen auf DVD, 10 min.
Im Besitz der Künstler

Mit Helene Appel, Sven Braun, Morten Buch, Rainer Eisch, Christian Jankowski, Gereon Krebber, Saskia Olde Wolbers, Tony Oursler, Reynold Reynolds & Patrick Jolley, Georges Rousse, Vicky Wright

Die Ausstellung führt 12 Positionen etablierter Medienkünstler wie Tony Oursler bis Newcomern wie der Malerin Vicky Wright zusammen, die parallelen Bildformen der Wirklichkeit nachspüren. Der Bogen wird weit gespannt: vom gemalten und dinglichen trompe l’oeil über virtuose Materialkapriolen in Skulptur und Videoinstallation bis zur Fotografie und zu filmischen Konzepten, die sich mit digital generierten Special Effects kritisch auseinandersetzen. Ihre „Augentäuschungen“ wirken völlig natürlich und können ihre künstliche Herkunft und technische Herstellung nicht verbergen. Dadurch rücken manche Arbeiten in die Nähe der wundersamen Spezialeffekte (special effects) aus dem Hollywoodfilm, die wir als die modernen Erben der traditionellen trompe l’œil-Malerei betrachten. Gegenüber dem tradierten Einsatz des trompe l'œil, bei dem der technische Prozess der Bildherstellung verborgen werden muss, um im Betrachter die perfekte Illusion der Darstellung zu erzielen, rücken die Künstler nun das handgefertigte Gemachtsein sowie die jeweilige Medialität der Darstellung kritisch in den Vordergrund.

„Spezialeffekte“ stellen aufwendige analoge und digitale Techniken dar, die inszenierte Ereignisse eines Films glaubhaft erscheinen lassen, seien es Wunder, bisher unbekannte Monsterwesen oder hyperreale Katastrophen. Der Dialog von Kunst und Film bietet in diesem Bereich ein bisher unausgeschöpftes Potential für eine fruchtbare Debatte: Denn der Einfluss der Spezialeffekte in Filmen von Steven Spielberg oder James Cameron auf die "hohe" Kunst (und umgekehrt) sind bisher kaum diskutiert worden.

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